Jaar

ACHTUNG

Wegen Himmelfahrt haben wir am Donnerstag den 9. Mai geschlossen

Jacky Cruijsberg (43) arbeitet seit über 17 Jahren bei Linssen, seine Laufbahn begann er jedoch mit dem Lackieren von Lastwagen. „Nach meinem Fachoberschulabschluss in Fahrzeugtechnik und Karosseriereparatur bin ich mehr oder weniger zufällig hier gelandet. Ich habe die gesamte Technik des Lackierens von Lkw-Kabinen in der Praxis gelernt. Damals gab es noch keine gesonderte Ausbildung zum Lackierer. Nach mehreren Jahren in der Lastwagenbranche brauchte ich etwas Abwechslung, also schaute ich mich nach einem neuen Job um. Während einer gemeinsamen Chorprobe sprach mein Vater, der natürlich Bescheid wusste, mit Harry Linssen darüber. Woraufhin Harry mir eine Stelle anbot. So kam ich schlussendlich zu Linssen und ich habe es nicht einen Moment lang bereut.“

Neue Lackierkabine

„Als ich 2006 bei Linssen anfing, waren die neuen Strahl- und Lackierkabinen entsprechend den neuesten Umweltanforderungen gerade fertiggestellt worden. Die Kabinen verfügten über eine Fußbodenheizung, moderne Spritzgeräte und vor allem ‚Wallmans‘. Diese Plattformen sind auf beiden Seiten des Schiffes an der Kabinenwand befestigt. Indem sie sich entlang der gesamten Wand und auch nach vorne bewegen lassen, ist das gesamte Schiff leicht zu erreichen. Leitern sind bei Linssen ohnehin kaum auffindbar. In den Logicam-Hallen werden alle Arbeiten auf Arbeitsplattformen und in der Konservierung auf Arbeitsbühnen durchgeführt.“

Hin und her zwischen Lackierkabine und Konservierung

Eine Linssen-Yacht erhält einen wichtigen „Schutzmantel“: ein aus mehreren Schichten bestehendes Coating, das letztlich dafür sorgt, dass der Stahl optimal geschützt ist. „Bevor das Schiff zu uns kommt, geht es erst einmal in die Strahlkabine. Dort wird sichergestellt, dass die Schweißnähte sauber sind, dass der Rumpf frei von Verunreinigungen ist, die beim Schweißen darauf gelangt sind, und dass der Stahl die richtige ‚Rauheit‘ für das Coating hat.

Anschließend kommt es in unsere Grundierkabine, wo die erste Schutzschicht in Form einer Epoxidgrundierung aufgetragen wird. Danach geht das Schiff an meine Kolleginnen und Kollegen in der Konservierung, die nach Bedarf Spachtelmasse auftragen. Dann kommt das Schiff zurück zu uns, um ein doppeltes Coating aus High-Build-Epoxidharz zu erhalten. In der Konservierung wird das Schiff im Anschluss erneut gespachtelt und geschliffen. Der interne Transport bringt das Schiff zurück in die Lackierkabine, wo es dann dreifach mit Epoxidharz beschichtet wird. Zurück in der Konservierung wird das Schiff ein letztes Mal abgeschliffen und für die Endlackierung vorbereitet. Wir reinigen und entfetten den Rumpf. Während alle Teile, die keine Farbe erhalten sollen, sorgfältig abgeklebt werden, wird auch das Unterwasserschiff vollständig abgedeckt. All diese Vorbereitungen dauern oft länger als der eigentliche Lackierprozess.

Ich habe nur eine Chance ...

„Dann kommt das Schiff in die Lackierkabine und erhält als letztes einen Polyurethanlack, den wir in drei Schichten auftragen. Obwohl das Lackieren an sich recht schnell geht, ist hier Präzision gefragt. Dies erfordert viel Erfahrung und Wissen. Beim ersten Spritzvorgang ist noch ein deutlicher Unterschied zur vorherigen Schicht zu erkennen, wohingegen der zweite und dritte Auftrag, z. B. für das Egg Shell White des Aufbaus, rein nach Erfahrung und sogar ‚nach Gefühl‘ erfolgt. Denn der optische Unterschied zwischen den Schichten ist minimal. Es darf nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Lack verwendet werden. Indem wir jede Yacht auf die gleiche Art und Weise und mit großer Sorgfalt lackieren, treffen wir immer jeden Winkel optimal. Wir haben nur eine einzige Chance – beim ersten Mal muss alles direkt stimmen.“
„Außerdem darf niemand von außen die Lackierkabine betreten. Nicht mal, wenn gerade nicht lackiert wird. Warum? Die meisten Parfüms und Aftershaves, die Menschen tragen, enthalten Silikone. Sobald diese in die Luft der Lackierkabine geraten, gelangen sie auch in den Lack. Das würde den Lackierprozess so beeinträchtigen, dass wir möglicherweise wieder von vorne anfangen müssten.“

Jetski und Wasserski

Nicht nur bei der Arbeit widmet sich Jacky dem Wassersport. Auch in seiner Freizeit ist er oft auf – und sogar unter – dem Wasser anzutreffen. „Ich habe meinen eigenen Jetski und ein schnelles Sportboot, hinter dem man Wasserski fahren kann. Mit meiner Freundin und meinem Sohn oder mit Freunden bin ich regelmäßig auf dem Wasser unterwegs. Wir wohnen in Blerick bei Venlo, das genau wie Maasbracht an der Maas liegt. Der Hafen, in dem unser Boot liegt, ist nicht weit entfernt. Das genießen wir sehr. Außerdem gehe ich auch oft tauchen. Ich habe so gut wie alle Tauchscheine.“

 

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